hw23c_#3 FREI & FREI

_hand werk trifft Julia Reidy

Konzertreihe von hand werk
10_Oktober_2023_20Uhr Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln

In FREI & FREI trifft das Kammermusikensemble hand werk auf die Improvisations-künstlerin Julia Reidy. Solokünstlerin und Ensemble prallen in diesem Konzertformat aufeinander – die Eigenheit der jeweiligen Genres bleibt hierbei aber unangetastet: Reidy arbeitet mit harmonisch und rhythmisch instabilen Musikgebilden, hand werk stellt mit Werken von Laura Bowler, Marco Döttlinger und Marek Poliks drei unterschiedliche Stilistiken der notierten zeitgenössischen Musik vor.

Programm_
Julia Reidy: Improvisation 1
Laura Bowler: salutem (2018) fl, pno, vc
Julia Reidy: Improvisation 2
Marek Poliks: Ordinances (A) contra-walker (2013) Fl, Cl, Vl, Vc
Julia Reidy: Improvisation 3
Marco Döttlinger: frozen gesture (2013) Fl, Cl, Pno, Vl, Vc

Gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturamt der Stadt Köln sowie der De la Motte Musikstiftung.

In unserem zweiten Konzert der Kooperationsreihe mit Musiker:innen der improvisierten Musik haben wir die in Berlin lebende Musikerin Julia Reidy zu Gast. Julia Reidy wurde 1993 in Australien geboren und ist, wie sie selbst sagt, eine Musikerin, die mit harmonisch und rhythmisch instabilen Gebilden arbeitet. Als Solistin hat sie zwischen 2014 und 2019 bereits sechs Soloalben veröffentlicht und tritt international bei Festivals wie Tectonics Glasgow, dem Angelica Festival Bologna, dem Berlin Jazz Festival, dem Send Receive Festival Winnipeg, dem MONA FOMA Festival Tasmania und dem Gaudeamus Festival Utrecht auf. Sie arbeitet mit Ensembles wie dem Ensemble Offspring, dem Australian Art Orchestra und dem Splitter Orchester zusammen. Sie ist zudem an den Projekten SPOILER, Pales, Sno Globe und The Splitter Orchester beteiligt. Sie ist Gründungsmitglied des in Berlin ansässigen Kollektivs Liebe Chaos Verein e.V und arbeitet als Soundproduzentin für den in Berlin ansässigen Podcast Nuts and Bolts, der sich auf das Interview und die Präsentation von Arbeiten von Produzenteninnen konzentriert, die sich mit Elektronik beschäftigen. Außerhalb der regulären Projekte hat Reidy mit Oren Ambrachi, Liz Kosack, Adam Pultz Melbye, Jon Rose, Lucie Vitkova, Mazen Kerbaj, Kraig Grady, Bob Ostertag und Suze Whaites zusammengearbeitet. 

Den Improvisationen von Julia stellt hand werk drei unterschiedliche Stilistiken der notierten Musik gegenüber. Die britische Künstlerin Laura Bowler, als „dreifache Bedrohung“ (Komponistin, Performerin und Provokateurin, The Arts Desk) beschrieben, hat sich mit ihren schrillen, poppigen und kontroversen Performances in der Kunstszene einen Namen gemacht. Das Trio „salutem“ bewegt sich dabei noch im Rahmen der Kammermusikaufführung, greift mit seinen theatralen Einsprengseln aber schon auf die aktuelleren, opernhaften Performances vor. Der in Salzburg lebende Komponist Marco Döttlinger, der sich im Mozarteum und der Stadt selbst für die Etablierung der zeitgenössischen Musik einsetzt, wurde bereits 2013 in einem Kompositions-wettbewerb von hand werk ausgewählt. In „frozen gestures“ setzt er sich sehr genau und theoretisch mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten der Obertonreihe auseinander. Das Werk wurde bislang noch nie in Köln aufgeführt und gelangt nun als Klassiker der notierten Musik in die Reihe Frei & Frei. Auch Marek Poliks wurde als Preisträger bei den Wittener Tagen für Neue Kammermusik 2013 ausgewählt. Sein Stück wurde dort von hand werk aufgeführt, war in Köln bislang jedoch ebenfalls noch nicht zu hören. Das konzeptuelle „Ordinances (A) contra-walker“ stammt aus der Post-Music Tradition und besticht neben seiner unglaublich schönen Notation durch besondere Klangfarben, die er den Instrumenten entlockt. Konzeptuell ist es vor allem deshalb zu nennen, weil über den insgesamt drei Sätzen verschiedene Arten von Rauschen liegen, die das Stück in eine sphärische Klangwolke einhüllen.

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